Hypnose-Induktion: Einleitung in die Trance

Beim Lesen und Recherchieren zum Thema Hypnose taucht früher oder später dieser Begriff auf: Hypnose-Induktion. Häufig wird dieser Begriff lediglich als Einleitung in die Hypnose erklärt. Doch was bedeutet das konkret? Was ist eine Hypnose-Induktion, und was genau passiert während dieser Induktion in unserem Gehirn?

In diesem Artikel erkläre ich dir alles, was du über die Hypnose-Induktion wissen musst und stelle dir einige der beliebtesten Induktions-Techniken vor. Lass uns gemeinsam diesen ersten Schritt machen, der in die Welt der Hypnose führt!

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Definition: Was ist eine Hypnose-Induktion?

Die Hypnose-Induktion bezeichnet verschiedene Techniken, mit denen Menschen in einen hypnotischen Zustand, die Trance versetzt werden. Die Induktion wird daher auch häufig als Einleitung in die Hypnose, Hypnoseeinleitung oder als Tranceinduktion bezeichnet.

Der Zustand der Trance (Lesetipp: Was ist Trance?) ist durch eine erhöhte geistige Aufmerksamkeit bei gleichzeitiger körperlicher Entspannung gekennzeichnet. Während der Induktion werden verschiedene Methoden eingesetzt, um den Geist zu beruhigen und das Unterbewusstsein zu aktivieren.

Hypnose-Induktionen sind Techniken, die uns in den Zustand der Trance bringen sollen.

Die Hypnose-Induktion ist der erste Schritt in einer Hypnosesitzung und kann für therapeutische oder nicht therapeutische Zwecke eingesetzt werden.

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Infografik: Ablauf einer Hypnosesitzung – nachdem die Ziele definiert und alle Fragen geklärt sind, beginnt mit der Induktion die eigentliche Hypnosesitzung (Schritt 5 von 8). © FREIgefühlt

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Zwei verschiedene Arten der Hypnose-Induktion:

  1. Verbale Induktion: Eine verbale Induktion ist eine Technik, bei der der Hypnotiseur Worte und Sprache verwendet, um unseren Geist in einen hypnotischen Zustand zu versetzen (Fremdhypnose). Die verbale Induktion basiert auf der Annahme, dass gezielt eingesetzte Wörter eine mächtige Wirkung auf das Unterbewusstsein haben. Der Hypnotiseur verwendet idealerweise spezielle Sprachmuster, die auf die eigentliche Anwendung abgestimmt sind und bestimmte Areale im Gehirn aktivieren. Die verbale Induktion ist daher die klassische Induktion und wird bei den allermeisten Hypnosesitzungen angewandt.
  2. Nonverbale Induktion: Eine nonverbale Induktion hingegen ist eine Hypnosetechnik, die auf nonverbale Signale und visuelle Stimulationen zurückgreift, um Menschen in den Zustand der Trance zu führen. Dies kann zum Beispiel durch sanftes Schaukeln des Körpers, rhythmische Bewegungen, Berührungen oder Handgesten erfolgen. Klassisches Einsatzgebiet der nonverbalen Induktion ist die Blitzhypnose bei der Showhypnose, bei der Menschen in sekundenschnelle in Trance fallen.
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Infografik: Was ist Hypnose? Was bedeuten die Begriffe Trance und Unterbewusstsein? © FREIgefühlt
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3 Techniken für eine erfolgreiche Hypnose-Induktion

Es gibt tatsächlich viele verschiedene Ansätze und Methoden, um eine Hypnose-Induktion einzuleiten. Jede Technik hat ihre Vorteile und Nachteile und funktioniert möglicherweise besser bei unterschiedlichen Personen und Situationen. Hier sind drei der am häufigsten verwendeten Techniken:

Body-Scan Induktion | Top 1

Der Body-Scan ist eine beliebte Tranceinduktion und eignet sich auch für die Selbsthypnose.

Alle, die bereits die Vipassana Meditation ausprobiert haben, kennen den sogenannten Body-Scan, der im Bereich der Meditation weit verbreitet ist. Lesetipp: Das ist der Unterschied zwischen Meditation und Hypnose!

In der Hypnose ist der Body Scan eine beliebte Induktions-Technik, die direkt auf den sensomotorischen Cortex im Gehirn abzielt.

Der sensomotorische Cortex ist der Zugang körperlicher Empfindungen zum Gehirn. Informationen werden durch Reizsignale im Nervensystem zum sensomotorischen Kortex geleitet, wo sie beurteilt werden. Anschließend entscheidet der Kortex, ob und wohin die Signale weitergeleitet werden.

Durch die abwechselnde Fokussierung auf verschiedene Körperteile wird dem sensomotorischen Cortex ein Störreiz simuliert, den er als unwichtig beurteilt und zu unterdrücken versucht.

Durch diese als unwichtig eingestufte Störung fährt er gewisse kognitive Aktivitäten hinunter, was mit körperlicher Entspannung und verminderter Wahrnehmung einhergeht. Dies führt zu einer Hemmung der Logik im Gehirn. Statt der Wachlogik übernimmt jetzt die Trancelogik die Interpretation gewisser Reize. Dadurch werden gegebene Suggestionen weniger hinterfragt und es stellt sich eine innere Ja-Haltung ein, durch die das Unterbewusstsein umprogrammiert werden kann.

Anwendungsgebiete: Durch die Verminderung der Körperwahrnehmung wird der Body-Scan auch sehr gerne als Induktion zur Behandlung (chronischer) Schmerzen eingesetzt, ist aber auch für ein breites Feld weiterer Anwendungen eine beliebte Hypnoseeinleitung.

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Der Body-Scan ist auch eine hervorragende Tranceinduktion zur Selbsthypnose und lässt sich bei zahlreichen Meditationsarten einsetzen.

Milton Erickson Induktion – „Mein Freund John“ | Top 2

Der Amerikaner Milton H. Erickson (1901–1980) gilt als Begründer der modernen Hypnose und trug maßgeblich dazu bei, dass die Hypnosetherapie heute als seriöse Psychotherapie anerkannt und eingesetzt wird. Er gilt als einer der legendärsten Hypnosetherapeuten und wurde insbesondere bekannt durch seinen indirekten Therapiestil.

Anstatt dem Klienten direkte Anweisungen zu geben, die er möglicherweise bewusst ablehnen oder anzweifeln könnte, werden die Suggestionen in eine Geschichte eingebettet. Diese Geschichte beschreibt detailliert, wie eine andere fiktive Person, nämlich Freund John, in eine tiefe Trance versetzt wurde.

Der Hypnotiseur geht dabei auf die Reaktionen des Klienten ein. Blinzeln etwa die Augen des Klienten (ein Zeichen der Trance), so tun dies auch die Augen von John. So wird jeglicher Widerstand vermieden.

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In der Hypnoseeinleitung nach Milton Erickson führt dich die Geschichte vom Freund John ganz sanft in eine angenehme Trance.

Aufzug-Induktion | Top 3

Eine Induktion, die sich unter anderem ideal anbietet, um mit seinem höheren Selbst in Kontakt zu treten oder sein Unterbewusstsein zu befragen, ist die Induktion mit einem Aufzug / Fahrstuhl. Angenehm und sanft führt sie den Klienten in einen perfekten Zustand der therapeutischen Trance.

Dabei kombiniert diese Aufzugs-Induktion hervorragend die Techniken aus:

  1. Entspannung: Eine kleine Einleitung in beruhigender Stimme, lässt den Klienten im Hier und Jetzt ankommen, sich entspannen und zur Ruhe finden.
  2. Konzentration: Im nächsten Schritt wird die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Vorstellung oder Idee gelenkt, um den Geist des Individuums auf eine Sache zu fokussieren, zum Beispiel die Atmung.
  3. Visualisierung: Nun wird der Hypnotiseur dem Klienten helfen, sich eine angenehme und entspannende Szene vorzustellen und sich dabei einen Aufzug vorzustellen und ihn zu betreten.
  4. Vertiefung: Wenn der Klient in der Lage ist, sich auf die visuelle Vorstellung einzulassen, wird der Hypnotiseur beginnen, die Entspannung zu vertiefen. Das kann durch das Zählen von Zahlen, eine beruhigende Stimme oder gezielte Anweisungen erfolgen. „Und mit jeder Etage, die dieser Aufzug nun fährt, kommst du tiefer und tiefer in einen angenehmen Zustand der absoluten Entspannung…“
  5. Trance: Sobald der Geist in einen tiefen Zustand der Entspannung und Konzentration versetzt wurde, befindet sich der Klient im Bewusstseinszustand der Trance. Jetzt endet die Induktion und die eigentliche Anwendung beginnt.
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Die mentale Reise mit dem Aufzug ist eine erprobte Induktionstechnik, die bei vielen Menschen zu einer tiefen Trance führt.

Weitere Induktionstechniken aus der Hypnosepraxis

Es gibt unzählige Hypnose-Induktionen, auch in Abhängigkeit der gewählten Hypnoseart. Jede Methode wirkt anders und verfolgt ein bestimmtes Ziel. Manche Induktionen soll den Zustand der Entspannung fördern, andere sollen die geistige Konzentration maximieren oder gewisse Gedächtnisinhalte aktivieren…

Beliebte und erprobte Hypnoseeinleitungen sind auch:

  • Treppen-Induktion: Hier wird der Hypnotisand gedanklich durch ein Treppenhaus geführt. Mit jeder Stufe, die er hinab steigt, taucht er tiefer in den Trancezustand.
  • Pendel-Induktion: Mittlerweile ein echtes Hypnose-Klischee – das Pendel! Es kann sehr effektiv genutzt werden, um den Klienten in einen fokussierten Trancezustand zu bringen und die neuronale Verknüpfung beider Hirnhälften zu stimulieren.
  • Pika-Pika Induktion: Basierend auf einer alten hawaiianischen Atemtechnik, nutzt die Pika-Pika Induktion eine intensive Visualisierungstechnik.
  • Themen-Fokus-Induktion: Eine sinnvolle Einleitung bei spezifischen Therapiethemen, denn diese Induktion aktiviert gleich zu Beginn die thematisch relevanten Gehirnareale.
  • Elman-Induktion: Benannt nach dem amerikanischen Hypnotiseur Dave Elman, nutzt diese Einleitung eine Mischung von Techniken wie der „Augenlähmung“, eine Fraktionierung, sensorische Reize (“Arm-Drop“) und das Rückwärtszählen von 100 bis 0.

Wichtig: Mit dem richtigen Verhalten kannst du maßgeblich zum Erfolg der Hypnose beitragen. Hier findest du die passenden Tipps dazu: Verhalten vor Hypnose | Verhalten während Hypnose | Verhalten nach Hypnose.

FAQ Hypnoseeinleitung: deine Fragen, meine Antworten

Wie lange dauert eine typische Hypnose-Induktion?

In der Regel dauert eine vollständige Induktion zwischen 5 und 20 Minuten, abhängig von der Art des Themas und der verwendeten Hypnose-Technik. Die Dauer der Induktion ist kein Hinweis auf ihre Effektivität oder die Trancetiefe! Ein erfahrener Hypnotiseur kann eine erfolgreiche Hypnose-Induktion in kürzester Zeit durchführen, während es bei einem anderen Klienten möglicherweise länger dauert.

Was passiert, wenn ich während der Hypnose-Induktion nicht in Trance gehe?

Es kann vorkommen, dass nicht jeder Mensch in eine tiefe Trance während einer Hypnose-Induktion geht. In diesem Fall ist es wichtig, die Erwartungen und Vorstellungen zu klären und zu besprechen, was möglicherweise den Trancezustand blockiert hat. Etwa 10 bis 15 % der Menschen sind nicht oder nur schlecht hypnotisierbar und es ist für sie nur schwer möglich, einen nützlichen Zustand der Trance zu erreichen.

Was passiert, wenn man während einer Hypnose-Induktion gestört wird?

Wenn man während einer Hypnose-Induktion gestört wird, kann dies dazu führen, dass die Trance-Einleitung unterbrochen wird. In diesem Fall wird dich der Hypnotiseur ohne Probleme erneut in Trance versetzten. Im Fall, dass du eine Audio-Anwendung gehört hast, beginne am besten mit der Anwendung von vorn, du wirst keinerlei Nachteile davon haben.

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Hypnose-Induktion | Mein persönliches Fazit

Anne Haffner: Autorin bei FREIgefühlt zu den Themen Meditation und Hypnose

Hypnose hat sich als eine unglaublich effektive Methode erwiesen, um positive Veränderungen auf tiefster Ebene herbeizuführen.

Die Hypnose-Induktion ist dabei von entscheidender Bedeutung, um eine Trance einzuleiten und somit den Zugang zum Unterbewussten zu ermöglichen.

Es ist faszinierend, am eigenen Körper zu erleben, wie eine scheinbar einfache Geschichte oder eine sorgfältig gewählte Metapher das Tor zu unbewussten Ressourcen öffnen und innere Veränderungen herbeiführen können. Neugierig geworden? Dann tauche mit unseren Hypnose-Kursen ein in die spannende Welt der Trance!

Anne Haffner Unterschrift

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen zur Hypnose-Induktion beantworten. Sind doch noch welche unbeantwortet, hinterlasse mir gerne einen Kommentar. Ich freue mich auf den Austausch mit dir.

Um Freiheit zu finden, bin ich auf Weltreise gegangen. Doch die wahre Reise meines Lebens begann erst, als ich Meditation und Hypnose entdeckte. Ich freue mich riesig darauf, hier auf FREIgefühlt gemeinsam mit dir in unser inneres Universum einzutauchen!


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